Die Einladung

Vorurteile 1958


Man spricht nicht drueber,
denn man hat’s.
Nur Neureichs prahlen mit Penunze.

Wer hat wieviel, wofuer, woher,
warum hat es Bedeutung?
Man muss schliesslich wissen, mit wem man verkehrt!

Geruch geleerter Fische begleitet sie,
Diorseife verschwenderisch in alle Koerperfalten verrieben,
doch der Tischnachbar beharrlich schweigt.

Sein Jackett glaenzt blank,
der Untergrund schimmert hell, vielleicht ist’s nur das Licht.
Er parliert geschickt mit wem er steht auf gleicher Hoeh’.

Der eine sieht von unten hoch,
der and’re von oben ‘runter,
beide fuehlen Ungemach.

Das Buffet zeigt zermatschte Reste.
Man ahnt, der Kaffee laesst nicht schlafen in der Nacht,
die Zigarre reizt den Schlund.

Wortlos sind sich beide einig,
war es wert zu zeigen, dass man wer ist?
Na dann bis naechstes Mal
.

©dodo

3 thoughts on “Die Einladung

Leave a comment